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**** DEUTSCH
tier: Rampe?
SR: Reicht! tier 20 minuten podcast über
SR: uns erstmal weil dieser podcast ganz neu ist und genau er trägt den titel Rampe? Reicht! aber es geht vor allem eben um behinderung und einschränkung und gesellschaftliche ungerechtigkeiten für die ne rampe eben nicht reicht. ja und heute ist die form dass wir euch erst mal erklären
tier:[unterbricht] ach dann sagen wir noch mal ich bin und bladibla [erwachsenes gekabbel unverständlich]
SR: ihr habt schon gemerkt wir haben uns schon überlegt wie der podcast ablaufen soll und ich habe die form direkt gebrochen aber hast du eben auch also darf ich das auch, hehe [SR lacht fies] also nochmal: genau und die form für heute ist dass wir euch erst mal so ein bisschen eine einleitung in das ganze thema geben aber dafür müsste erst mal erfahren wer wir sind.
tier: genau ich bin simo tier und ich arbeite an zines und schreib kleine texte und mach so collagen und so kram
SR: ich bin SchwarzRund und ich bin bildende künstler*in, workshop leiterin, bloggerin und autor*in und auch bestimmt noch irgendwas anderes ich kann mich nicht so gut entscheiden.
tier: that’s okay
SR: ja genau erzähl doch mal wie geht’s dir mit dem thema sichtbare unsichtbare behinderungen?
tier: ja es ist ein komplexes thema auf fall, ich glaube wir beide haben uns schon sehr sehr lange sehr viel mit der thematik der unsichtbaren behinderung auseinander gesetzt und wie schwierig es ist also es ist ja auch manchmal ein privileg weil da muss mensch sich nicht immer sofort outen als behindert aber meistens ist es unglaublich nötig das zu machen weil es eben überall barrieren gibt und ich gehe gerade selber so eine transformation durch weil ich seit einigen monaten einen rollstuhl habe was eine sehr tolle sache ist, aber manche leute sind entsetzt wenn sie herausfinden dass ich jetzt ein rollstuhl nutze [SR sakastisch im hintergrund: oooh mein goott] und ich sage nur: Finally! mein leben ist so viel besser, ich bin beweglich und fühle mich wieder wie ein mensch der an der gesellschaft teilnehmen kann. und nicht nur das es einfacher ist mich zu bewegen sondern eine weitere sache die das alles ein bisschen einfacher macht ist dass ich jetzt sichtbar behindert bin und leute ja sehr krass auf einen rollstuhl reagieren im guten und im schlechten und ich mich eigentlich gar nicht erklären muss weil leute den rollstuhl sehn und sind so: oh, ist ja klar!
SR: die rollstuhl-bedürfnisse
tier: obwohl es ja gar nicht klar ist also
SR: ja, genau!
tier: da kommen ja noch so sachen dazu ich kann ja laufen und das auch eine angst die ich ständig habe wenn ich unterwegs bin und dann aufstehe. was mir tatsächlich noch gar nicht passiert ist also noch nie und noch nie gab irgendwie ärger obwohl ich das aus behinderten communitys sehr gut kenne das da oft blöde sprüche kommen und so toi toi toi, ich mache drei kreuze, ich habe noch glück gehabt aber es ist halt eine neue angst so mit der sichtbarkeit. genau ja, möchtest du ein bisschen was zur unsichtbarkeit sagen weil das ist ja so was was bei dir gerade sehr viel thema ist dieses sich erklären müssen
SR: genau als ich habe halt schon seitdem ich denken kann verschiedene chronische schmerzen, die vor allem an der skoliose liegen jetzt habe ich gerade super seltsam gesagt dass skoliose und dass die halt eben nicht behandelt worden ist bei mir. also ich hab mich halt trotzdem immer so irgendwie durchgekämpft, sowohl in der ausbildung wie auch durch das studium. für mich ist halt sitzen super super super schmerzhaft weil bei mir ein knochen verlängert ist der dann die wirbelsäulen schmerzen noch verstärkt und im studium erschreckenderweise ist sitzen ein großer teil des tagesablaufes und die stühle in unis sind nicht wirklich für menschen gemacht sondern für weiß ich nicht roboter-pos oder so. genau, und in der arbeit ist es halt genauso wenn ich jetzt zum beispiel im theater sitze um zu schreiben oder in cafés bei allem möglichen muss ich ständig sitzen und sitzen gilt ja so als entspannteste daseinsform in der öffentlichkeit was für mich super schmerzhaft ist und ich habe jetzt so ein kissen zum beispiel dass ich immer mitnehmen muss weil wenn ich das kissen benutze, habe ich abends nicht unglaubliche schmerzen und krampf mich im bett rum sondern hab vielleicht sowas wie einen feierabend tatsächlich. genau und diese sache mit dem fahrstuhl (sarkastisches lachen) ich bin eine fette person und leute sind sauer wenn ich den fahrstuhl benutze, das kennst du ja auch noch von früher!
tier: ja
SR: und sind da auch sehr also es ist lustigerweise sind es fast nie rollifahrer_innen die sich beschweren, es sind meistens die begleitpersonen von rollifahrer_innen die sich beschweren
tier: ja das glaub ich sofort
SR: und dann halt immer sehr direkt im sinne von: „Du (fügen sie hier fetten-feindliche beleidigungen ein) könntest doch auch die treppen nehmen das würde doch gut tun“ und so. was großartig wenn man das jeden tag nutzen muss mehrfach und jedes mal überlegt habe ich jetzt heute abend lieber schmerzen aber fühl mich dafür psychisch okay, oder habe ich keine physischen schmerzen aber muss dann die beleidigungen irgendwie prozessieren und verarbeiten. so oder so hatte ich am ende des tages keinen feierabend. Und jetzt habe ich einen koffer, also einen rucksack mit rollen und menschen dürfen nicht selbstbestimmt den fahrstuhl benutzen weil das das könnte ja jemensch sein dier sich diese fahrstuhl-leistungen erschleicht durch fatness, das geht natürlich nicht (ironie)
tier: lacht
SR: aber leute die einen rucksack dabei haben auf rollen, für die ist es ein absolut undiskutierbares menschenrecht jederzeit den aufzug zu benutzen! (ironie) und genau, deswegen habe ich jetzt immer diesen rucksack dabei auf rollen was mir da dann quasi hilft. es wird sichtbar dass ich den fahrstuhl brauche, wenn auch nicht aus behinderungsgründen.
tier: aber du bist ja dann bestimmt eine ganz ganz wichtige business-person! (ironie)
SR: genau das ist halt
tier: deine unterlagen sind so wichtig dass sie unbedingt fahrstuhl fahren müssen
SR: das sind so wichtige unterlagen dass ich sie nicht mal digital rum tragen darf, das geht nur analog. ich bin eigentlich geheimagent aus dem jahr 1920. (ironie) (beide lachen) es ist sehr skurril und dann bin ich quasi auf einmal, naja nicht sichtbar behinderte person, aber sichtbar als person die diesen raum nutzen darf also komme ich irgendwie an sachen ran und dann fahre ich mit dem ding in die uni und auf einmal geht dann da halt der scheiß los: „fährst du auf reisen, blablabla, wo geht’s denn heute hin?“ oder so völlig platt „du bist ja immer mit diesem roll-rucksack unterwegs, hast du denn so viele dinge die du mitnehmen musst?“ oder
tier: oh, wow
SR: und das sind auch professor_innen die das machen. also die unterrichten dann zum thema behinderung und danach rasten sie völlig aus weil ich es wage mein gepäck auf rollen zu transportieren und da werden halt auch keine grenzen akzeptiert, also selbst wenn ich dann sage es wegen einer behinderung, wird gefragt wegen welcher behinderung?
tier: ja das ist puh, wow
SR: es wird halt rumdebattiert ob das denn jetzt sinnvoll ist wie ich mit meiner behinderung umgehe, das finde ich eigentlich am lustigsten dass leute mir dann erklären dass ihre rückenschmerzen schlimmer werden bei einem gegenstand den sie ..
tier: ja, weil alle rückenschmerzen gleich sind..(ironie) SR ja, der rücken ist ein sehr kleines organ dass nur auf eine art krank sein kann. (ironie) (beide lachen)
SR: auf die absolut gleiche art, das ist auch (lach) deswegen studiert das auch niemand weil es fürchterlich langweilig ist es gibt bis jetzt weltweit nur eine anerkannte rücken krankheit (ironie) genau, das ist so mein blick auf sichtbar – unsichtbar. desto sichtbarer ich bin, desto mehr quatschen leute mir da aber auch rein. und am meisten belohnt die gesellschaft eigentlich wenn ich draußen unsichtbar rumlaufe und dann zuhause unfassbare schmerzen hab . das ist halt ne scheiß rechnung.
tier: ist es auch, weil das ist ja dieses.. du sollst das den anderen die mit dir räume teilen oder die öffentlichkeit teilen die sollen keine unangenehmen oder schlechten gefühle dabei haben zu sehen dass du irgendwelche hilfsmittel benutzt so werden alle viel glücklicher und es ist ja irrelevant was das mit dir dann macht (ironie).
SR: weil es sieht ja keiner also solange ich keine rücken, also wenn ich dann schmerzen draußen hab sind auf einmal alle völlig schockiert und sind noch überforderter
tier: also noch überforderter das haben wir ja auch schon zusammen erlebt.
SR: oh ja und ich verstehe es, ich sitz halt nicht da und sag „aua“ sondern wenn man bei mir einen wirbelsäulenkrampf mitkriegt, ich verstehe dass das emotional krass sein muss. also ich verstehe es auch irgendwie weil ich habe literally wirbelsäulenkrämpfe und arbeite weiter weil ich das so gewohnt bin dass mein körper rumzuckt und ich weine während ich irgendwie kram mache, aber ich sehe ja immer in dem schock von dir oder auch von meinem papa wie heftig das aussehen muss von außen. also ich verstehe dass das leute überfordert, aber give me a break also dann dann lass mich doch den verdammten aufzug nutzen dann muss auch keiner meine schmerzen sehen es geht halt nicht alles so.
tier: ja und dann kommt ja dann auch noch das wenn sowas dann passiert wenn mensch also wie du jetzt so eine schmerzattacke hast oder so. dass es leuten unglaublich schwer fällt wenn sie helfen wollen und mensch dann sagt oder du sagst in dem fall: „grad hilft mir nichts also lasst mich, du kannst nichts machen“
SR:(lacht) ja!
tier: ich denke für abled people ist das eine sehr harte lektion und immer wieder.. ich glaube wir kennen das so gut diese handlungsunfähigkeit, weil mit chronischen schmerzen zu leben ist so, die kommen wann sie wollen und dann ist das so und das kann manchmal geplant werden manchmal nicht. und wir kennen das alle wie es ist handlungsunfähig zu sein, sag ich mal.
SR: ich habe früher immer gedacht dass abled people versuchen behinderungen oder chronischen schmerzen „outzusmarten“ damit meine ich so klüger zu sein wie die chronischen schmerzen oder behinderungen, ich glaub mittlerweile da nicht mehr dran, ich glaube die wollen eigentlich behinderte leute outsmarten also klüger sein wie die, weil das kenne ich in bezug auf fatness, so dass leute sind.. also dieses absurde konstrukt das dünne leute immer dicken leuten abnehm- tipps geben oder diättipps
tier:(lacht)
SR: obwohl sie selber nie irgendwie diät machen mussten weil das ist vor allem fast nur genetische veranlagung
tier: who made you an expert?
SR: genau! während ja dicke leute tatsächlich tatsächlich meistens von kind an irgendwie mit jedem diät konstrukt zugeballert werden.
tier: genau!
SR: ich kann bis heute irgendwie die kalorienzahlen von fast allen produkten aufzählen weil es einfach so drin ist in meinem schädel und dann kommt irgendwie jemensch an und erklärt mir das, aber ich glaube das ist halt diese idee von das so was so krass individualisiert werden muss. eigentlich braucht die welt keine dicken menschen wenn wir ihnen nur gut genug erklären wie sie nicht mehr dick sein müssen und ich muss mich nicht damit beschäftigen dass mein körperbild irgendwie scheiße ist von anderen menschen, weil das sind halt so persönliche verfehlungen.
tier: ja, das ist viel einfacher damit umzugehen als mit es könnte eine sache sein die viele leute betrifft und vor allem dass die systematischen diskriminierung das problem ist und nicht die leute persönlich. vielleicht ist das auch das ding mit deinem rollstuhl?
tier: wie meinst du das?
SR: naja, vorher war das halt so ein „simo geht’s halt nicht gut aber punkt.“ ja und jetzt ist es halt so ein „achso aber simo ging es tatsächlich auch unter anderem nicht gut weil die gesellschaft die einfach nicht dass gegeben hat was du brauchst“ so.
tier: ja ja
SR: es ist ja eine versinnbildlichung letztendlich auch davon
tier: oh das stimmt ja weil ja viele mit unsichtbaren behinderungen kennen das ja auch, dass wir wie du vorhin meintest mit den schmerzen dann abends zuhause aushalten, oder wir nehmen medis, nutzen irgendwelche wärme-pads oder -kissen, haben irgendwie ein spezielles sofa oder einen speziellen sessel auf dem wir sehr gut sitzen können oder geben ganz viel geld für spezielle schuhe aus damit es einfacher ist. ganz viele solche sachen die nicht sichtbar sind, die aber sehr den alltag bestimmend sind und teilweise sehr ins geld gehen, und ohne die wir nicht nicht klar kommen würden, oder teilweise auch nicht überleben würden.
SR: aber es sind halt noch immer sachen die leute glaube ich abschreiben können als „lifestyle entscheidung“ weil du es ja von deinem eigenen geld gekauft hast. wenn sich simo den lifestyle erlaubt chronische schmerzen zu haben braucht simo halt auch den lifestyle der heizdecke (ironie)
tier: genau
SR: während dann so ein bewilligter rollstuhl, das ist fast wie so ein dokument das ist jetzt so ein verbriefties „it’s real!“ es macht es sichtbar aber auch dazu noch offiziell sichtbar. staatlich geprüft behindert quasi
tier: genau! also sogar mehr als jetzt einen behindertenausweis! weil den behindertenausweis, das muss ja auch vorgelegt werden.
SR: ja ja ja
tier: der auch geholfen hat also ich hab einen, und das war schon okay jetzt ist alles so ein bisschen einfacher weil ich muss das nicht selber sagen ich brauche einfach diese karte vorlegen, ja aber der rollstuhl dann das ist eine ganz andere art von reaktion die mensch dann bekommt oder nicht- reaktion
SR: ich hab das gefühl es geht nicht ganz weg, aber es wird ein bisschen weniger verhandelt ob du denn jetzt wirklich die behinderung haben muss ja oder nein? also das passiert natürlich weiterhin, das erleben wir auch zusammen aber es wirkt nicht mehr ganz so nach einer individuellen entscheidung jetzt dass du dich für diese schrecklich komplizierte behinderung entschieden hast (ironie) was ja immer so ein bisschen das dilemma mit meinen arbeitgeber_innen ist so dieses „wir hätten ja so gerne SchwarzRund zum thema behinderung aber muss sie dann so schrecklich behindert sein?“ (ironie)
tier: jaa genau diesen ganzen accessibility- anforderungen
SR: ja, so was wie „kann ich mich kurz irgendwo hinlegen?“ (beide lachen)
tier: macht macht das alles schon sehr kompliziert auf jeden fall!
SR: „kann ich stilles wasser haben?“ Diva! (ironie) ja genau, aber darum wird sich so ein bisschen drehen hier dass wir uns themen ein bisschen genauer anschauen, das versuchen mit euch zu teilen und hoffentlich mit der zeit dann also in der ersten staffel noch nicht aber auf jeden fall in der zweiten staffel dann auch gäste haben werden. da haben wir aber einen ganz klaren anspruch. magst du da was zu sagen?
tier: genau also erst mal haben wir uns vorgenommen eine staffel aufzunehmen wo nur wir zwei über themen reden. wir haben sehr sehr viele themen gesammelt. ich habe das gefühl da wird immer weiter auch noch was dazukommen und die staffel wird acht folgen lang sein, so dass wir schon mal ein bisschen eine basis aufbauen können. und dann möchten wir expert_innen einladen und mit expert_innen meinen wir leute die selbst betroffen sind und durch ihre erlebnisse in der welt die expert_innen sind von ihren eigenen leben. und um dies zu ermöglichen brauchen wir finanzielle unterstützung, weil wir möchten diese leute auch bezahlen. gerne würden wir auch selber bezahlt werden, aber das tun wir mal so an zweite stelle, vor allem möchten wir die gäste und expert_innen die wir dann einladen bezahlen können und dies könnt ihr unterstützen indem ihr uns geld gibt! über patreon!
SR: genau das geht über patreon, das ist dann patreon.com/rampereicht und da könnt ihr monatlich was geben. wir werden auch noch zwei weitere bezahloptionen unten rein tun eigentlich beides für einmalige unterstützung oder auch für monatliche unterstützung weil jeder hat andere zugänge zu geld und zum geld versenden.
tier: genau, das ist eine art uns direkt zu unterstützen, sonst könnt ihr uns natürlich auch unterstützen indem ihr das alles teilt, also unsern podcast teilt, auch gerne das patreon teilt und wir würden auch gerne von euch hören falls ihr ideen habt worüber wir reden können und falls euch was auffällt oder so
SR: genau und dafür gibt es ja noch eine email-adresse in den show notes wir müssen wir uns noch erst eine ausdenken, das fällt uns jetzt live auf! am besten wär’s aber tatsächlich wenn ihr uns eine email schreibt weil wir haben nicht die zeit alle sozialen medien ständig durch zu gucken und wir werden bei youtube natürlich die kommentarspalte deaktivieren weil braucht kein mensch, ne? kein mensch braucht ein gutes video und dann die kommentare lesen es gibt auf jeden fall das skript dann auch das werden wir noch mal extern hochladen und ja das sind eigentlich die sachen. es werden immer 20 minuten sein.
tier: zum ende jeder folge möchten wir auch noch möchten wir immer eine empfehlung aussprechen. wir sammeln gerne medien von verschiedenen behinderten aktivist_innen und creators und so weiter und möchten dann immer passend zum thema der folge ein video, podcast oder was auch immer empfehlen und diese woche empfehlen wir:(möchtest du das sagen?)
SR: ja! und zwar Jessica die wir beide ziemlich cool finden! Jessica ist eine lesbische britin, sie ist weiß und hat diverse chronische erkrankungen und behinderungen und ja macht einen superguten youtube-channel dazu auch zum thema religion und tanz videos mit ihrer frau
tier: femmeness!!
SR: schmink-sachen, aber sie macht wirklich tolle sachen, wirklich breit gefächert thematisch dinge, aber diese woche reden wir über ein ganz bestimmtes video was total gut zum thema der woche passt. und zwar hat sie da berichtet von einem online diskurs zu einer aktivistin wo du den namen besser aus sprechen kannst wie ich?
tier: ich weiss nicht mehr
SR: ist auch irrelevant die ist eh nicht so richtig cool deswegen sagen dass jetzt einfach nicht
tier: sie empfehlen wir nicht!
SR: wir empfehlen nicht die aktivistin, wir empfehlen aber dass leute nicht scheiße zu ihr sind weil sie hat quasi gesagt dass sie eine behinderung hat die nicht sichtbar ist und wie sich das auf ihr leben auswirkt und daraufhin hat das internet so reagiert wie das internet reagiert: nämlich nicht mit liebe und applaus fürs outing, sondern in dem leute alte videos durchgegangen sind um zu beweisen dass sie diese behinderung ja gar nicht haben kann und darauf hat Jessica eine großartige antwort gefilmt wo sie erklärt warum es eigentlich irrelevant ist ob jemand das faked oder nicht, dass du immer der community schadest wenn du diagnosen in frage stellst und nicht-sichtbare behinderungen irgendwie denunzierst. schaut euch Jessicas video dazu an und auch alles andere von Jessica!
tier: Jessicas videos sind auf englisch
SR: mit untertiteln die übersetzt werden können!
tier: sehr empfehlen wir eine ganz tolle reihe die sie neulich gemacht hat über mobilitätshilfen, sehr informativ und berührend!
SR: mit einem sehr guten ende! wir brauchen alle gerade gute enden!
tier: genau und so kommen wir zum ende der allerersten folge von rampe? reicht!
SR: yes! wir sind:
tier: krank
SR: verrückt tier: behindert
SR: queer tier: trans
SR: in essen verliebt tier: migriert
SR: und dieser podcast?
tier: ist es auch!
**** ENGLISH
tier: Ramp?
SR: Enough!
tier: a 20-minute podcast about..
SR: us first of all because this podcast is brand new and it is titled ramp? enough! it’s all about disability and restrictions and social injustices where a ramp just isn’t enough. yes and today we will first explain the form of this podcast to you
tier: [interrupts] oh first let’s say who we are and bladibla
SR: as you’ve noticed we have planned how the podcast should work and I have directly broken the form but you did also I can do that too, hehe [SR laughs viciously] So again: the form for today is that we will give you a little introduction to the whole topic but for that you would have to find out who we are.
tier: exactly! I am simo tier and i work on zines and write small texts and do collages and stuff
SR: I am SchwarzRund and I am a visual artist, hold workshops, am a blogger and author and also definitely lots else I can’t decide.
tier: that’s okay!
SR: yes exactly tell me how do you feel about that topic visible – invisible disabilities?
tier: yes it is a complex topic! I think we both already have explored the topic of invisible disability for a very very long time. and how it is difficult too, and sometimes a privilege, because people don’t always have to immediately come out as disabled but mostly it’s incredibly necessary to do that because it’s everywhere there are barriers. I’m going through quite a transformation now because I’ve been using a wheelchair for a couple of months which is a very great thing! but some people are horrified when they find out that I use the wheelchair now [SR sacastic in the background: OMG] and all I can say: Finally! my life is so much better! I am more agile and feel like a human who can participate in society. and not just that, it is easier to move and all this makes it a little easier since I’m now visibly disabled. people react to that very blatantly, both in a good and bad way. It means I don’t really have to explain myself because people see my wheelchair and that’s it.
SR: the wheelchair needs
tier: although th wheelchair doesn’t explain anything at all!
SR: yes, exactly!
tier: for instance: I actually can walk and that creates a fear that I always have when I’m out and I get up from the chair, that people would react negatively, although that hasn’t happened fo me yet. I’ve heard this happening to folx from disabled communities. that they have to listen to crude comments I’ve been lucky so far, but it is a new fear with this visibility. Do you want to say something about invisibility because that’s something you’re dealing with a lot right now?
SR: I’ve had different chronic illnesses and pain especially from the scoliosis, since I can remember. now i pronounced scoliosis weirdly, heh. These were never treated or medicated in any way. So I’ve been somehow managing and struggling anyway, both in school as well as at university. for me sitting is super super super painful because I have an elongated bone that contribute to the pain in my spine. and at university sitting is a big part of the daily routine and the chairs in universities are not really made for people but for, I don’t know, robot-butts or something. It’s just the same when I work now, for example, sitting in the theater writing or in cafes. I have to sit constantly and sitting is considered the most relaxed way to exist in public, but it’s is super painful for me! I now have a special pillow that I always have to take with me because when I use the pillow, I won’t be in incredible pain and have cramps in the evening, but am able to have maybe something like an actual normal evening. and then this thing with the elevator (sarcastic laugh) i am a fat person and people are mad when I use the elevator, you know that from before!
tier: yes
SR: So it’s funnily enough never wheelchair users who complain, it is mostly the companions of wheelchair users complaining
tier: yes, I can imagine
SR: always very directly in the sense of: „You (add fat-antagonistic insults here) should take the stairs that would be good for you!“ and so on. which is great when you have to use an elevator every day to have to think twice every time about if I prefer to be in pain tonight, but to feel mentally okay or to have no pain but to hurt from the insults and having to process them. either way won’t have any relaxing free time at the end of the day. So now I have a suitcase, or rather a backpack on wheels and somhow people are not allowed to chools to use the elevator because it could be someone trying to sneakily use elevator services although being fat!(irony)
tier: laughs
SR: but people who have a backpack on wheels, for them it is an absolutely undisputable human right to use the elevator at any time! (irony) and that’s why I always have this wheeled backpack with me because it helps! It becomes visible that I need the elevator, though not for disability-reasons.
tier: you definitely must be an important business-person! (irony)
SR: that’s exactly it!
tier: your documents are so important that they absolutely have to use an elevator! (irony)
SR: I carry such important documents that I can’t even carry them around digitally, that only works analog I’m actually a secret agent from 1920. (irony) (both laugh)
SR: it is very bizarre and then I’m suddenly, well not visible as a disabled person, but visible as a person who is allowed to use this space. I’m somehow more able to access stuff and then I take the backpack with me to university and suddenly I’m bombarded with bullshit questions like: „are you traveling, blablabla, where are you going today?†or „you are always with this roll backpack do you have so many things that you have to take with you? „or
tier: oh wow
SR: and also the professors say these things. So they’re teaching about disability and then they completely lose their shit because I dare to transport my stuff on rolls. and they respect no boundaries, because even if I say it’s because of a disability, they ask what disability?
tier: phew, wow
SR: it is debated how I should deal with my disability, i think the funniest thing actually is when people explain that my back pain would get worse when I use the backpack ..
tier: yes, because all back pain is the same .. (irony) SR yes, the back is a very small organ that can only be injured or disabled in one way !(irony) (both laugh)
SR: that’s why nobody studies it because it it is terribly boring and there is only one worldwide recognized back illness! (irony) Exactly, that’s my view on the topic of visible-invisible disabilities. the more visible I am, the more people try to interfere. I’m still being most rewarded by society when I walk around outside with no visible aids and then suffer incredible pain at home, hidden from view. that’s a shitty equation!
tier: yes, you shouldn’t make others who share spaces or the public with you have any bad feelings or feel uncomfortable when when you’re using any tools you need to make stuff more accessible, (irony).
SR: Because nobody sees my disability as long as I don’t move, so when I show my pain, people are suddenly all shocked and overwhelmed
tier: we’ve already experienced this together.
SR: oh yes and I understand it! I’m not sitting there saying „ouch!“ but if you witness me having spine cramps, I understand that it has to be upsetting. because I can literally have severe spinal cramps and keep working because I’m so used to my body twitching and crying while doing stuff but i always see in the shock from you or from my dad how violent that must look from the outside. so I understand that people are overwhelmed, but give me a break! and let me use the damn elevator, then nobody has to see my pain!
tier: yes, and then there is that if something like that happens when someone like you have a pain attack that it it is incredibly difficult for people when they want to help and then you say: „nothing helps me right now so leave it me you can’t do anything “
SR: (laughs) yes!
tier: i think that’s for abled people a very hard lesson and again .. I think we know it so well, this inability to act, because living with chronic pain is like that. the pain comes when it wants and then it is that way that sometimes it can be planned sometimes not. and we know how it is ike to be unable to controll it.
SR: I used to think that abled people are trying to outsmart disabilities or chronic pain I mean trying to be smarter than chronic pain or disability, I don’t believe that anymore, I think they actually want to outsmart disabled people, to be smarter than them, because that is something I recognize when it comes to fatness, that people are .. well the absurd idea that thin people must give fat people dieting advice!
tier: (laughs)
SR: although they never had to diet themeselves. fatness is anyway mostly genetic predisposition
tier: who made you an expert?
SR: exactly! while yes fat people are actually forced to try out every possible diet, starting in childhood!
tier: exactly!
SR: I can still somehow calculate the amounts of calories of almost every product because it’s just in there my brain! and then somehow someone tries to explains it to me, but I think it is this idea of ​​something like that must be blatantly individualized. actually the world doesn’t need any fat people if we only explain to them well enough that they no longer have to be fat and I don’t have to deal with my shitty body image, because it is just their personal failure! it would be much easier to deal with that than with the fact that it’s systematic discrimination that affects tons of people and not anyone’s privat issue! maybe that’s also the thing with your wheelchair?
tier: what do you mean?
SR: well, before it was like „simo is not doing well. period. „yes and now it’s more like „oh, simo wasn’t doing well because of society wasn’t giving you what you actually need!“
tier: yes yes!
SR: after all, it is also a symbolization thereof.
tier: oh that’s right because a lot of people with invisible disabilities know that like what you said before with the pain they have to endure at home in the evening, we take meds, use some kind of heat pads or pillows, or have a special kind of sofa or armchair on which we can sit very comfortably without pain or we spend a lot of money on special shoes to make it easier. quite a few things like that, which are not visible, but they are very important for everyday life and sometimes very expensive and without which we cannot cope or withouth which we possibly wouldn’t survive.
SR: but there are still things that I think people can write off as „lifestyle decisions“ because you bought them with your own money. if simo chooses the lifestyle of chronic pain, then simo also needs the lifestyle of the electric blanket (irony)
tier: exactly
SR: while the approved wheelchair, it’s almost like a document. It is recognized as real, it makes it visible and also makes it officially visible. Sort of like governmentally approved disabled!
tier: exactly! even more so than with a disability card! [an actual document by the government stating one’s severness of disability] because that card has to be presented. I have one, and it was okay, everything was a little bit easier because I didn’t have to say anything myself, I just needed to present the card, but yes, the wheelchair is a completely different kind of reaction that one gets, or a non-reaction.
SR: I feel like it doesn’t go away completely, but it is being negotiated a little less whether you now really are disabled, yes or no? So of course that continues to happen, we also experience it together, but it doesn’t look quite like an individual decision, like that you chose this terribly complicated disability. (irony) which has been always a bit of a dilemma, what my employers do: „we would really like to have SchwarzRund covering disability at our event, but must they be so terribly disabled? „(irony)
tier: yes exactly, all these accessibility- needs! conditions
SR: yes, something like „can I lie down briefly somewhere? “ (both laugh)
tier: it definitely makes it very complicated!
SR: „could I have some water?“ Diva! (irony) yes, these are things we will be talking about here. we will look at topics a bit more closely and will try to share them with you. and then hopefully later, not in the first season, but definitely in the second season we’ll have guests! regarding that we have clear plans, do you want to say something regarding this?
tier: so first of all we have planned to record the first season where only the two of us talk about topics. we have collected a great many topics. I have a feeling that there will be lots of topics to add to that list. the season will be eight episodes long, so that we can start to build a base. and then we want to invite experts! and by experts we mean people who are affected themselves and who’ve become through their lived experiences in the world the experts of their own lives. and to make this possible we need financial support because we want to pay these people! also we would like to be paid ourselves, but let’s put that second, above all, we want to be able to pay the guests and experts who we invite. you can support us by giving us money! on patreon!
SR: yes, exactly, that’s patreon.com/rampereicht and there you can give something monthly. we will also add two more payment options below so you can do either or one-time support or also monthly support because everyone has different access to money and for sending money.
tier: yes, that’s a way to support us directly, otherwise you can of course also support by sharing! so share our podcast, share our patreon, and we would be happy to hear from you too if you have ideas what we should talk about or if you want to comment or share something.
SR: Exactly, there will be an email-address in the show notes, we’ll have to think of one, we’re noticing that now, live! but actually do write us an email, because we don’t have the time to watch all social media constantly and we will disable the comment section on youtube, because no one needs that, right? no one needs a good video and then having to read the comments there will definitely be a script we will upload that externally. and yes that’s actually everything. the podcast will always be 20 minutes.
tier: at the end of each episode we always want to make a recommendation. we like to collect media from various disabled activists and creators and so on and want to recommend, always appropriate to the topic of the episode, a video, podcast or whatever. and this week we recommend: (would you like to say that?)
SR: yes! we’re recommending Jessica who we both think is pretty cool! Jessica is a British lesbian, she is white and has various chronic diseases and disabilities and has a great youtube channel with subject like religion and dance videos with her wife..
tier: femmeness !!
SR: make-up, she makes really great videos, really broad thematically but this week we’re talking about a very specific video which totally fits the topic of the week: she reports about an online discourse about an activist who’s name you can pronounce better than me?
tier: I don’t know anymore
SR: it’s irrelevant, she’s not so cool anyway, so we won’t mention her
tier: we’re not recommending her
SR: we do not recommend that activist, but we recommend that people are not shitty to her! she basically said that she has an invisible disability and how it affects her life and then the internet reacted like that internet reacts: specifically not with love and applause for her outing, but with people going through her old videos to prove that she can’t possibly have that disability at all and Jessica made a great video as an answer where she explains why it is actually irrelevant whether someone is faking or not, you’re always harming the community when you question diagnoses and denounce invisible disabilities. watch this video and everything else from Jessica!
tier: Jessica’s videos are in English
SR: with subtitles that can be translated!
tier: we highly recommend a very great series of videos that she recently made about mobility aids, very informative and touching!
SR: with a very good ending! we all need good endings right now!
tier: yes, and so we come to the end of the very first episode of Rampe? Reicht!
SR: yes! we are:
tier: sick
SR: crazy
tier: disabled
SR: queer
tier: trans
SR: in love with food
tier: migrated
SR: and this podcast?
tier: is it as well!